AgriKulturFestival Berlin 2024

Boden denen die drauf ackern! - Der landwirtschaftliche Bodenmarkt in Deutschland und Kämpfe um gerechten Zugang zu Land
21.09, 11:00–12:30 (Europe/Berlin), Deckfrucht (Sonnendeck)
Language: Deutsch

Workshop und Austausch mit der jungen AbL zu gerechter Bodenpolitik und Zugang zu Land in Deutschland


Wer den Boden hat, hat die Macht. Das Eigentum an Ackerböden ist weltweit sehr ungleich verteilt. Auch in Deutschland besitzen wenige große Betriebe und außerlandwirtschaftliche Unternehmen sehr viel Boden. Dieses Ungleichgewicht hat sich in den letzten Jahrzehnten nochmals ausgesprochen verschärft. Gerade in Ostdeutschland nahm die Spekulation um Boden als Anlageobjekt immens zu. Oftmals wird auch auf eine mögliche Versiegelung spekuliert, wenn Gewerbegebiete oder PV-Anlagen gebaut werden sollen. Die Kauf- & Pachtpreise steigen immer weiter, sodass lokale Bäuerinnen nichtmehr mitbieten können. Auch in Deutschland gibt es Landgrabbing! Hinzu kommen Effekte von Bodenverlust wie Erosion, Überdüngung, Versalzung, Versteppung, ausgelöst durch die Klimakrise. Dabei sind fruchtbare Böden Grundlage für menschliches und planetares Überleben. Ohne Boden, kein Essen! Die junge AbL setzt sich für eine gerechte Bodenpolitik, eine gerechte Verteilung und Nutzung von Land ein: Ackerland in Bäuerinnenhand! Aber wie sieht das konkret aus? Wie können wir uns dem Ausverkauft entgegen stellen? Wie kann eine gerechte, gesellschaftliche Verteilung, Nutzung und ein Schutz von Boden als wertvolles Ökosystem aussehen?

Manuel Wagner ist in der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) sowie der AbL Sachsen aktiv und organisiert eine Treffen für bäuerliche und ländliche Kämpfe in 2025.
Er ist kritischer Geograph, feministisch-politischer Ökologe, selbsterlernter Gemüsegärtner, Kompostpraktiker und ökologischer Bildner und Teil eines Kollektivs welches künstlerisch-aktivistisch mit mehr-als-menschlichen Lebewesen und queeren Ökologien arbeitet.
Zuletzt organisierte er eine Konferenz zur Vergesellschaftung sozialer Daseinsvorsorge in den Bereichen Landwirtschaft, Mobilität, Care und Enerige, bis vor kurzem lohnarbeitete er er bei einer Marktgärtnerei in Leipzig in der ökologischen Bildung und dem Gemüsebau.
Manuel beschäftigt sich viel mit fürsorglichen Beziehungen zwischen Menschen, Böden und Organismen, mehr-als-menschlicher Fürsorge, gerechter Boden- & Agrarpolitik und Bodenspeukulation vor allem in Ostdeutschland und fragt sich, wie eine solidarische Verbindung von urbanen und ruralen Räumen gestaltet werden kann.

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