Language: Deutsch
21.09, 14:00–15:00 (Europe/Berlin), Feld & Flur (Parkbühne)
Die PanelteilnehmerInnen diskutieren über die Herausforderungen des Flächenverbrauchs und dessen Auswirkungen auf städtische und landwirtschaftliche Gebiete. Im Fokus stehen die Folgen des Bodenverbrauchs für Klima, Umwelt, soziale und wirtschaftliche Aspekte sowie die Lebensqualität der städtischen Bevölkerung. Experten aus verschiedenen Bereichen diskutieren die Rolle landwirtschaftlicher Flächen in der Stadtentwicklung und beleuchten politische sowie planerische Maßnahmen, um eine nachhaltige Balance zwischen urbaner Entwicklung und Flächenschutz zu gewährleisten. Das Panel bietet Raum für den Austausch von Ideen und Best Practices zur Förderung einer nachhaltigen Stadt-Land Beziehung.
Städte sind die Motoren unserer Gesellschaft, doch ihre Zukunft wird zunehmend von einer knappen Ressource bestimmt: dem Boden. Der Flächenverbrauch und die Nutzung von landwirtschaftlichen Böden hat weitreichende Auswirkungen, die von der Beeinträchtigung des Klimas und der Umwelt bis hin zu sozialen und wirtschaftlichen Folgen reichen.
Das Panel beleuchtet die vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir als städtische Bevölkerung stehen, und diskutiert mögliche Lösungen, um den Flächenverbrauch zu reduzieren und eine nachhaltige Nutzung im Stadt-Land Verbund zu gewährleisten.
Experten aus verschiedenen Bereichen der Bodenpolitik, Wissenschaft und Landwirtschaft diskutieren gemeinsam:
Wie wirkt sich der zunehmende Flächenverbrauch auf die Lebensqualität der städtischen Bevölkerung aus?
Welche Rolle spielen landwirtschaftliche Flächen in der städtischen Entwicklung?
Welche politischen und planerischen Maßnahmen sind notwendig, um die Balance zwischen urbaner Entwicklung und Flächenschutz zu wahren?
Das Panel bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices, um eine nachhaltige und gerechte Stadt-Land Beziehung zu fördern. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich mit Fachleuten und Interessierten zu vernetzen und gemeinsam über die Zukunft unserer Böden nachzudenken.
Bisher bestätige TeilnehmerInnen:
Willi Lehnert (Bündnis junge Landwirtschaft)
Manuel Wagner (Junge AbL)
Annabella Jakab & Andreas Obersteg (KOPOS Projekt)
Johann Gerdes (Beerfelder Hof)
Stephanie Wild (Kulturland e.G.)
Ökologisch, gemeinschaftlich, entspannt.
Wir bringen die Landwirtschaft in die Stadt: In Berlin ermöglicht der bauerngarten seit 2010 auf typischen, kreisrunden Feldern den gemeinschaftlichen ökologischen Landbau. Alle vier bauerngarten-Standorte liegen gut erreichbar am Berliner Stadtrand: unter dem weiten märkischen Himmel (Mette), im üppig grünen Park (Pankow), idyllisch an der Havel (Havelmathen) und im ländlich anmutenden Barnim (Ahrensfelde).
Manuel Wagner ist in der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) sowie der AbL Sachsen aktiv und organisiert eine Treffen für bäuerliche und ländliche Kämpfe in 2025.
Er ist kritischer Geograph, feministisch-politischer Ökologe, selbsterlernter Gemüsegärtner, Kompostpraktiker und ökologischer Bildner und Teil eines Kollektivs welches künstlerisch-aktivistisch mit mehr-als-menschlichen Lebewesen und queeren Ökologien arbeitet.
Zuletzt organisierte er eine Konferenz zur Vergesellschaftung sozialer Daseinsvorsorge in den Bereichen Landwirtschaft, Mobilität, Care und Enerige, bis vor kurzem lohnarbeitete er er bei einer Marktgärtnerei in Leipzig in der ökologischen Bildung und dem Gemüsebau.
Manuel beschäftigt sich viel mit fürsorglichen Beziehungen zwischen Menschen, Böden und Organismen, mehr-als-menschlicher Fürsorge, gerechter Boden- & Agrarpolitik und Bodenspeukulation vor allem in Ostdeutschland und fragt sich, wie eine solidarische Verbindung von urbanen und ruralen Räumen gestaltet werden kann.
Der biozertifizierte Bauernhof in Beerfelde bei Steinhöfel, Brandenburg, weist eine unglaubliche Gesamtfläche von 745 ha auf. Davon sind etwa 640 ha Ackerfläche, 105 ha Grünlandfläche und 7,5 ha Hoffläche. Johann Gerdes, ein gebürtiger Niedersachse, studierte nach seiner Landwirtausbildung auf einem Ökobetrieb in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Göttingen Landwirtschaft und später Ökoagrarmanagement in Eberswalde. 2015 wurde er vorerst Betriebsleiter auf den bereits seit den 90er-Jahren biozertifizierten Hof von Martin Suer. Die Hofübernahme folgte.
Auf den etwa 30 Äckern des Naturland- und Demeter-Hofs wird allerlei angebaut. So wächst auf den überwiegend lehmigen Sandböden Körnermais, Kartoffeln, Soja, Winterweizen, Sommerweizen, Wintergerste, Roggen, Dinkel, Hafer, Sonnenblumen, Raps, Öllein, Kresse und Lupine.
Auf den riesigen Flächen gibt es auch Platz für Tierhaltung: Es werden rund 100 Fleischrinder verschiedener Rassen in einer Mutterkuhherde gehalten. Den Winter verbringen die Tier überwiegend im Stall, im Sommer werden sie auf hofnahen Weiden gehalten, wo sie ihre Kälber größtenteils selbstständig auf die Welt bringen. Die Masttiere leben mindestens 2,5 Jahre bis sie geschlachtet werden. Die Mutterkühe leben durchschnittlich etwa 10 Jahre. Unter anderem hat Johann Gerdes Tiere von Kirsten Hänsel vom Hof Apfeltraum, der nur wenige Kilometer entfernt ist, Obdach gegeben, da Kirsten Hänsel nach zwei trockenen Sommern ihre geliebte Herde nicht mehr satt bekam. Johann Gerdes kam zur Hilfe und Kirsten Hänsel kann somit ihre Kühe weiterhin versorgen.
Willi Lehnert vom Bündnis Junge Landwirtschaft e.V. ist mit der Flächenplattform Kooperationspartner des KOPOS-Projekts. In der Zusammenarbeit werden konkrete Ansatzpunkte gesucht, um bei der Flächenvergabe und beim Zugang zu Land mit Brandenburger Kommunen und Kirchengemeinden enger zu kooperieren. Damit wird mit diesem Projekt der Impuls für einen Dialogprozess zwischen Bürgermeister:innen und Kirchenvertreter:innen, die ihre Flächenvergabe nachhaltiger gestalten und dabei Junggründer:innen unterstützen möchten, gesetzt. Ziel ist es Potentiale für Betriebsgründungen zu erschließen, Hürden zu erkennen und abzubauen, Bedarfe zu formulieren und Wege und Lösungen zu finden, damit alle Beteiligten bei der Umsetzung ein gutes Ergebnis für sich sehen.
Stephanie Wild ist Projektleiterin bei der Kulturland-Genossenschaft, die bundesweit landwirtschaftliche Flächen für kleine und vielfältige Bio-Betriebe sichert.
Sie engagiert sich schon seit vielen Jahren für gemeinschaftlich getragene Konzepte, die das Überleben einer nachhaltigen, regionalen Lebensmittelerzeugung ermöglichen und auch Neueinsteiger*innen in die Landwirtschaft eine Perspektive bieten.
Als Biologin ist es ihr auch wichtig zu vermitteln, wie wichtig eine "gesunde Landwirtschaft" für das Klima und die Biodiversität sind und wie wir alle dazu beitragen können.
Andreas Obersteg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und spezialisiert auf nachhaltige Raumentwicklung und Mobilitätsforschung. Im Rahmen des KOPOS-Projekts war er für die Themen Governance und räumliche Planung zuständig. Dabei setzte er sich intensiv mit der Gestaltung von Kooperationsprozessen und der Entwicklung nachhaltiger Landnutzungskonzepte auseinander. Seine Arbeit zielt darauf ab, innovative Ansätze für nachhaltige Raumplanung sowohl in urbanen als auch ländlichen Kontexten zu fördern.
Simone Zeil ist Moderatorin, Prozess- & Projektbegleiterin.
Wie müssen Prozesse gestaltet werden, damit Veränderung gelingt?
Mit dieser Frage beschäftigt sich Simone Zeil in all ihren beruflichen Stationen von der politischen Interessensvertretung, in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, in der ökologischen Ernährungswirtschaft und vor allem in der Regionalentwicklung.
Sie engagiert sich für eine zukunftfähige Agrar- und Ernährungswende. Unter anderem hat sie regionale Werkstattgespräche in Brandenburg (09/2020) mitkonzipiert und moderiert. Die Ergebnisse sind in den Handlungsempfehlungen für eine Brandenburger Ernährungsstrategie zusammen gefasst.
2017-2018 hat sie sich zum Coach für Regionalinitiativen beim Bundesverband der Regionalbewegungen e.V. weitergebildet.
Simone Zeil ist weiterhin ausgebildete Coach nach dem Ansatz „transformation in natura“ des Uma Instituts und begleitet seit 5 Jahren, als immer weiter Lernende, Menschen und Gruppen in Veränderungsprozessen.
Auf dem AgriKultur Festival übernimmt Simone die Moderation der Panels und der Konferenz.