AgriKulturFestival Berlin 2024

Nachhaltige Ernährungssysteme: Wie schaffen wir das?
21.09, 11:30–13:00 (Europe/Berlin), Feld & Flur (Parkbühne)
Language: Deutsch

Unser Ernährungssystem steht am Scheideweg: Wie schaffen wir den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit? Können wir durch mehr pflanzliche Ernährung, weniger Lebensmittelabfälle und regionale Bio-Produkte wirklich unsere Lebensgrundlagen sichern? Wie lösen wir den Wettbewerb um Flächen für Energie, Ernährung und Naturschutz? Und was bedeutet das für die Brandenburger und Berliner Land- und Ernährungswirtschaft? In unserem Panel diskutieren wir gemeinsam mit Expert*innen, welche konkreten Schritte nötig sind – und ob die Umstellung in Kantinen der entscheidende Hebel sein kann.

Seid dabei und gestaltet die Zukunft der Ernährung gemeinsam mit uns!


Die Art und Weise, wie wir unsere Lebensmittel produzieren, verteilen und konsumieren, steht am Scheideweg. Angesichts wachsender globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Ressourcenknappheit, steigenden Gesundheitskosten und Ernährungssicherung ist die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme dringender denn je. Den größten Beitrag zum Schutz von Klima, Umwelt und Gesundheit leisten wir, wenn wir mehr Pflanzen statt Tiere essen und weniger Lebensmittel wegwerfen. Zudem wichtig ist mehr bio, weniger Zucker, regionaler und vielfältiger zu essen. Doch wie sieht es mit der Wiedervernässung von Mooren, dem Wettbewerb um Flächen für Energieerzeugung oder der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung aus? Wie können wir all diese Bedarfe in Einklang bringen und gleichzeitig unsere Lebensgrundlagen sichern? Was bedeutet das für die Brandenburger und Berliner Land- und Ernährungswirtschaft?
Ein entscheidender Hebel für die Transformation der Ernährungssysteme liegt in der Gemeinschaftsverpflegung. Wenn Kantinen in Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Hotels und Betrieben ihre Angebote umstellen, könnten sich langfristig auch die Ernährungsgewohnheiten der Menschen ändern. Aber reicht das wirklich aus, oder brauchen wir zusätzliche Ansätze und politische Maßnahmen? Diese und andere Fragen wollen wir im Panel gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren und bereits existierende Lösungsansätze vorstellen.

Unsere Panelgäste sind:
Dinah Hoffmann (stellvertretende Projektleiterin, Kantine Zukunft Berlin)
Ann-Christin Weber (Ernährungsreferentin, Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz)
Peter Volz (Agronauten und KOPOS-Projekt)

Julia Jägle arbeitet beim Ecologic Institut im Bereich nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme und ist Teil des KOPOS-Projektteams. Ihre Expertise umfasst die Schnittstelle von Agrar- und Ernährungspolitik, Agrar- und Ernährungsstrategien, Wertschöpfungsketten, verhaltensbasierte Ansätze, Ernährungsumgebungen, Dietry Shift, Lebensmittelverschwendung und -verluste sowie die Umsetzung der SDGs und die Wirkungsforschung. Aufgewachsen auf einem der ersten ökologisch bewirtschafteten Bauernhöfe in Süddeutschland, hat sie eine besondere Vorliebe für den Geruch von Silage und Heu.

Ann-Christin Weber ist Referentin für Ernährung bei der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Sie ist verantwortlich für die Erarbeitung und Weiterentwicklung der Berliner Ernährungsstrategie.

Peter Volz hat sein Diplom der Sozialwissenschaften und Südasien-Studien in Berlin und Paris sowie seinen Master in Environmental Governance in Freiburg gemacht. Er interessiert sich für das Verhältnis von Gesellschaft und Landwirtschaft und den Aufbau souveräner und lokaler Ernährungssysteme. Er ist Mitgründer der Agronauten und arbeitet seit Jahren in verschiedenen Projekten zu regionalen und nachhaltigen Versorgungssystemen in Deutschland, Europa und Südasien sowie als Dozent für Universitäten. Er ist Mitbegründer des AgriKultur Festivals Freiburg und interessiert sich besonders für das Verhältnis von Kultur und Landwirtschaft und Ernährung. Zudem ist er Teil des KOPOS-Projektteams und begleitet das Modellprojekt zur Stärkung kurzer Wertschöpfungsketten am Freiburger Großmarkt.

Dinah Hoffmann ist stellvertretende Projektleiterin von Kantine Zukunft Berlin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg. Sie hat Gastronomiewissenschaften in Italien studiert und einen Master in Communication, Health and Life Sciences von der Universität Wageningen absolviert. Sie bringt ihr Wissen und ihre internationalen Erfahrungen zurück in ihre Heimatstadt Berlin, um mit Speiseräume dort und anderswo einen positiven sozialen Wandel durch die nachhaltige Entwicklung städtischer Ernährungssysteme zu fördern. Ihr Ziel mit Kantine Zukunft ist es, die Qualität, den Geschmack und die Nachhaltigkeit der öffentlichen Speisenversorgung Berlins nachhaltig weiterzuentwickeln.