Language: Deutsch
20.09, 10:00–16:30 (Europe/Berlin), MischKultur (Lokschuppen)
Die deutsche Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, trotz knapper Flächen und begrenztem Arbeitskräftepotenzial nachhaltig zu produzieren und gleichzeitig den steigenden gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt KOPOS entwickelte in Zusammenarbeit mit Stakeholdern Lösungsansätze zur Flächensicherung und zum Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen in Berlin-Brandenburg. Die Fachveranstaltung präsentiert die Ergebnisse des Projekts und bietet eine Plattform für interdisziplinären Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und Perspektiven für kommende Generationen zu schaffen. Netzwerken und Kooperation stehen dabei im Mittelpunkt.
Die deutsche Landwirtschaft steht vor der immensen Herausforderung, auf immer weniger, produktiver Fläche und mit einem geringer werdenden Arbeitskräftepotenzial Nahrungsmittel zu produzieren und zugleich auf neue Erwartungen der Gesellschaft einzugehen. Neue Landwirt:innen braucht das Land – nur: wie rankommen in Zeiten steigender Landpreise und finanzstarker Akteure auf dem landwirtschaftlichen Bo-denmarkt? Welche innovativen Lösungen und nachhaltige Strategien können erarbei-tet werden, um unsere Agrarstruktur weiterzuentwickeln und Perspektiven in der Landwirtschaft zu bieten?
Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt KOPOS (Neue KOoperations- und POo-lingmodelle für nachhaltige Landnutzung und Nahrungsversorgung im Stadt-Land-Verbund“, www.kopos-projekt.de) greift die Herausforderungen auf und entwickelte bzw. beforschte gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern und Praxisakteuren Lö-sungsansätze für die Flächensicherung und den Flächenzugang für eine nachhaltige, landwirtschaftliche Produktion in Berlin-Brandenburg.
Die Veranstalter – das Netzwerk Flächensicherung e.V.; das Leibniz-Zentrum für Agrar-landschaftsforschung (ZALF) e.V. sowie die Berliner Stadtgüter GmbH – legen bei der Fachveranstaltung das Hauptaugenmerk auf die Präsentation von Ergebnissen, die im Rahmen des fünfjährigen Forschungsprozesses erarbeitet wurden.
Besonders möchten wir den Fokus auf das Netzwerken und den interdisziplinären Austausch legen. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Plattform, um Fachleute aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen. Ihre Teilnahme und Ihr Beitrag sind von unschätzbarem Wert, um nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu för-dern und den Zugang zu Land für kommende Generationen zu sichern.
Wir bitten um Anmeldung unter folgendem Link:
https://www.forms.ecologic.eu/de/AgriKulturFestival2024
Annabella Jakab ist Koordinatorin des Handlungsfeldes "Flächensicherung & Zugang zu Land" im KOPOS-Projekt. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Strategien, um ökologisch und sozial nachhaltige Modelle in der Landwirtschaft zu fördern, die es Neu- QuereinsteigerInnen ermöglicht Zugang zu LANDwitschaft zu erhalten. Annabella arbeitet an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis, um innovative Lösungsansätze für eine nachhaltigere Flächenvergabe- & nutzung zu schaffen. Dabei berücksichtigt sie sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte, um zukunftsfähige Modelle für den Agrarsektor zu entwickeln.
Willi Lehnert vom Bündnis Junge Landwirtschaft e.V. ist mit der Flächenplattform Kooperationspartner des KOPOS-Projekts. In der Zusammenarbeit werden konkrete Ansatzpunkte gesucht, um bei der Flächenvergabe und beim Zugang zu Land mit Brandenburger Kommunen und Kirchengemeinden enger zu kooperieren. Damit wird mit diesem Projekt der Impuls für einen Dialogprozess zwischen Bürgermeister:innen und Kirchenvertreter:innen, die ihre Flächenvergabe nachhaltiger gestalten und dabei Junggründer:innen unterstützen möchten, gesetzt. Ziel ist es Potentiale für Betriebsgründungen zu erschließen, Hürden zu erkennen und abzubauen, Bedarfe zu formulieren und Wege und Lösungen zu finden, damit alle Beteiligten bei der Umsetzung ein gutes Ergebnis für sich sehen.
Sebastian Rogga ist Wissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) mit einem Fokus auf Inter- und Transdisziplinarität, nachhaltiges Landmanagement und qualitative Methoden der Sozialforschung. Im KOPOS-Projekt übernimmt er die Rolle des Koordinators. Zu seinen Aufgaben gehört die Förderung der Kommunikation und des Transfers von Forschungsergebnissen im Bereich landbezogener Nachhaltigkeit. Dabei koordiniert er inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit, um Akteure aus Wissenschaft und Praxis miteinander zu vernetzen und praxisnahe Lösungen für nachhaltige Landnutzung zu entwickeln.
Ina Cramer ist Dozentin an der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Soest, und spezialisiert auf nachhaltige Landwirtschaft und Agrarwissenschaften. Sie leitet das Forschungsprojekt NAVInut, das innovative Ansätze zur Verarbeitung und Verwertung von Nahrungsmittel-Nebenströmen untersucht. Ihr Ziel ist es, ressourcenschonende Lösungen für die Agrar- und Lebensmittelindustrie zu entwickeln und so die Nachhaltigkeit der Wertschöpfungskette zu verbessern. In ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit fördert sie den praxisorientierten Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere im Bereich der Nutzung von Nebenströmen in der Lebensmittelproduktion.
Im KOPOS Projekt untersuchte Ina die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Pilot- & Modellprojekte.
Andreas Obersteg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und spezialisiert auf nachhaltige Raumentwicklung und Mobilitätsforschung. Im Rahmen des KOPOS-Projekts war er für die Themen Governance und räumliche Planung zuständig. Dabei setzte er sich intensiv mit der Gestaltung von Kooperationsprozessen und der Entwicklung nachhaltiger Landnutzungskonzepte auseinander. Seine Arbeit zielt darauf ab, innovative Ansätze für nachhaltige Raumplanung sowohl in urbanen als auch ländlichen Kontexten zu fördern.
Jacob ist Gründer und Geschäftsführer von Tiny Farms. Jacob hat an der Universität Witten/Herdecke und an der Viadrina Wirtschaftswissenschaften und Politik studiert. Seit gut zehn Jahren arbeitet Jacob in der Lebensmittelbranche. Als Wissenschaftler hat er daran geforscht wie sich ernährungsbedingte Treibhausgasemissionen einheitlich erfassen lassen. Er war Qualitätsbeauftragter bei einem großen Bio-Gemüsehändler und hat die letzten zehn Jahre als Unternehmensberater für Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement in der Lebensmittelbranche gearbeitet. Jacob hat zahlreiche Wertschöpfungsketten untersucht und möchte dazu beitragen sie regionaler, fairer und nachhaltiger zu machen.
Simone Zeil ist Moderatorin, Prozess- & Projektbegleiterin.
Wie müssen Prozesse gestaltet werden, damit Veränderung gelingt?
Mit dieser Frage beschäftigt sich Simone Zeil in all ihren beruflichen Stationen von der politischen Interessensvertretung, in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, in der ökologischen Ernährungswirtschaft und vor allem in der Regionalentwicklung.
Sie engagiert sich für eine zukunftfähige Agrar- und Ernährungswende. Unter anderem hat sie regionale Werkstattgespräche in Brandenburg (09/2020) mitkonzipiert und moderiert. Die Ergebnisse sind in den Handlungsempfehlungen für eine Brandenburger Ernährungsstrategie zusammen gefasst.
2017-2018 hat sie sich zum Coach für Regionalinitiativen beim Bundesverband der Regionalbewegungen e.V. weitergebildet.
Simone Zeil ist weiterhin ausgebildete Coach nach dem Ansatz „transformation in natura“ des Uma Instituts und begleitet seit 5 Jahren, als immer weiter Lernende, Menschen und Gruppen in Veränderungsprozessen.
Auf dem AgriKultur Festival übernimmt Simone die Moderation der Panels und der Konferenz.